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Thesen 2014              

 

 

1.  Weitere  Zerstörung  der Infrastruktur  im Land wird geplant.

 

Bahn, Post, Handel oder ländliche Struktur erfahren nicht den notwendigen Schutz und die Erhaltung in Brandenburg. Während in Potsdam ein neues Schloss (Landtag) errichtet wurde, stehen 100.000 Reisende jeden Früh allein auf den Bahnsteigen im Land. Bahnhofskultur ist auf eine Wetterschutzeinrichtung, 3S-Zentrale und dynamische Schriftanzeige geschrumpft. Tausende km Schiene wurden stillgelegt, Weichen herausgenommen und der Güterwagenpark wurde halbiert. 

 

2.  Die Schließung  der  Bahnhöfe wird fortgeführt.

 

Über 2000 Bahnhöfe, von 1838-2014, wurden  in Brandenburg errichtet. 342 Personenbahnhöfe sind heute noch aktiv. Von 342 Bahnhöfen sind 59 Haltepunkte. 240 Bahnhofsgebäude sind geschlossen und die restlichen 41 Gebäude, die noch offen sind, sind zu 39 % in privater Hand. Die Diskussion über die weitere Schließung ist nicht beendet. Die Zerstörung geht weiter durch Abriss, Verkauf, Sperrung und nicht durchgeführte Investitionen zur Erhaltung der Bahnhöfe. 


3.  Die Servicekultur der Bahn  ist  zerstört.

 

Von den 342 Bahnhöfen haben 7 ein Reisezentrum der Deutschen Bahn und 3 Verkaufsstellen des S-Bahnverkehrs. Auf eine Einrichtung (Service) der DB kommen  32.000 Reisende im Land Brandenburg. Von allen Bahnhöfen im Land haben nur 2,9 % eine Einrichtung der DB zum Verkauf von Fahrkarten.  

  

4.  Es gibt keine Reise- und Bahnhofskultur mehr.

 

Die Bahnhofs– und Reisekultur wurde radikal stark reduziert, auf WSE, DSA und 3S-Zentralen. Der Bürgermeister von Walsleben sagte: „Früher gab es Verladestationen für Vieh, heute für Menschen.“ Aldi hat in jeder Verkaufseinrichtung Personen, wo man bezahlen kann, Fragen stellen und Hilfe erwarten kann. Bei der Bahn: Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gern.

  

5.  Die Sicherheit im ländlichen Raum ist nicht mehr  gewährleistet.

 

Es gibt im ländlichen Raum keine Sicherheit mehr. Das Personal der DB wurde zu über 90 % abzogen und abgebaut. In Gefahrensituationen ist der Reisende auf sich allein gestellt. Eine Abstimmung zu einem einheitlichen Sicherheitskonzept wurde nicht durchgeführt. Die Gemeinden, Städte und Reisenden wurden allein gelassen.

 

6.  Der ländliche Raum wird abgehängt.

 

Der regionale Güterverkehr ist zu 99 % stillgelegt, die Infrastruktur herausgerissen und das Personal abgebaut. Das Land Brandenburg ist heruntergestuft als ein Transitland, Arbeitskräftereserve und als Ausflugsregion für Berlin. Besonders der Raum Prignitz und Ostprignitz haben einen großen  Infrastrukturverlust erlitten und eine Aufspaltung der Bahn erlebt. Auf der Strecke Neustadt-Pritzwalk sind die Schienen   im Besitz der Regio Infra, Gebäude gehören der DB und Züge fahren von der PEG.


7.  Es gibt keine Vision für die Zukunft. Die Politik hat versagt.

 

Es gibt keinen Plan für die Zukunft zum weiteren Ausbau der Bahninfrastruktur, was die Frage der Bahnhofskultur, der Verantwortung der Deutschen Bahn und der Politik betrifft. Eine Diskussion über  den öffentlichen Raum, Menschenrechte, soziale Fragen und Wirtschaftkreisläufe findet nicht statt.